Schulstandort Dresden-Tolkewitz

Einen Schulcampus für das Lernen und Leben in der Gemeinschaft zu konzipieren – dies ist das Leitmotiv unseres Entwurfes. Schulen sind heute nicht mehr Orte, an denen einfach Arbeitsräume zur Verfügung gestellt werden, sie fungieren vielmehr als ganztägiger Treffpunkt der Kinder und Jugendlichen. Ein Identifikationsort, der den Einzelnen oder die Gruppe zum aktiven wie interaktiven, zum emotionalen wie sozialen Lernen, zu geistiger Betätigung generell anregt, gleichzeitig jedoch Orte der Ruhe und Entspannung bietet – auf diesen Motiven beruht das vorliegende Gebäudekonzept.

AuftraggeberLandeshauptstadt Dresden

Der vorgeschlagene Städtebau reagiert in seiner baukörperlichen Gliederung auf die spezifischen Bedingungen des Standortes sowie die Vorgaben des Raumprogrammes. Ziel der Konzeption ist es, durch die Verteilung der Baumassen auf dem Baufeld einerseits eine klare Trennung der schulischen Funktionen von der umgebenden Nutzung zu erzielen und andererseits die städtebaulichen Bezüge aufzunehmen bzw. fortzuführen. Trotz der differierenden Maßstäblichkeit der großen Bildungseinrichtung im Vergleich zur kleinteiligen, unmittelbar angrenzenden Wohnbebauung ordnen sich die Neubauten in Lage und Orientierung in die Umgebung ein.

Der Schulkomplex aus Oberschule, Gymnasium und dazugehörigen Sporthallen trägt mit seiner kompakten Bauform, der stadträumlichen Platzierung der einzelnen Baukörper und der Gestaltung der Freiräume sowohl zur Aufwertung der Umgebung als auch zur Adressbildung am Standort entscheidend bei. Es entsteht ein mit der Nachbarschaft kommunizierender, in sich geschlossener Schulcampus, der Freiräume unterschiedlicher Widmung, Atmosphäre und Gestalt umfasst: die vorhandene Platzsituation an der Wehlener Straße als sicherer Platz für das Kommen und Gehen, ergänzt um

einen gleichberechtigten Zugang an der Kipsdorferstraße, den geschützten, durch Sitzgelegenheiten und Baumdächer gegliederten Pausenhof mit Aktionsbereichen und Ruhezonen im Inneren der Anlage sowie die Sportfreiflächen im Süden mit direktem Bezug zu den Sporthallen. Alle Gebäudeteile, unabhängig ob Neubau oder Bestand, werden als Teil des Gesamtensembles begriffen. So soll auch die Querung des Campus‘ durch die Kipsdorfer Straße nicht als Trennlinie, sondern als Chance zur Integration in das Stadtgefüge betrachtet werden. Das Schulensemble selbst zeigt sich als L-förmiger, eingeschossiger Grundbaukörper, der zwei rechteckige, 3-geschossige Aufbauten trägt. Diese Gliederung spiegelt die geforderten Funktionen und Nutzungen wider, die beiden am Standort vereinten Bildungseinrichtungen bleiben gleichwohl klar ablesbar.

in Kooperation mit:

AGZ Zimmermann Architekten GmbH
Fuchs und Rudolph Architekten Stadtplaner PartG mbB

Fotos © Robert Gommlich

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