Schöner Arbeiten, Niederhummel

Das zweigeschossige Büro- und Werkstattgebäude befindet sich auf dem
Grundstück einer ehemaligen Baumschule, umgeben von landwirtschaftlichen
Nutzflächen am Ortsrand des gewachsenen Dorfkerns von Niederhummel in
Oberbayern.

AuftraggeberSchöner Arbeiten Grepmeier, Murnleitner & WieglandBaujahr2009Baukostenk.A.

Für den neuen Firmensitz zweier Unternehmen aus der Bioenergie-Branche wurde ein Gebäude gefordert, das die Umwelt wenig belastet, ein Minimum an Energie verbraucht und ein hochwertiges, gesundes Arbeitsklima anbietet. Die Themen Nachhaltigkeit, Ökobilanzierung und Energieverbrauch wurden von Anfang an gleichwertig neben Funktion, Arbeitsplatzqualität und Gestaltung gestellt. Das Büro- und Werkstattgebäude der beiden Firmen Awite Bioenergie GmbH und RMEnergy Umweltverfahrenstechnik GmbH, spiegelt die ökologisch ausgerichtete Firmenphilosophie als „gebaute Visitenkarte“ wider. Das zweigeschossige, nicht unterkellerte Gebäude befindet sich auf dem Grundstück einer ehemaligen Baumschule, umgeben von landwirtschaftlichen Nutzflächen am Ortsrand des gewachsenen Dorfkerns von Niederhummel in Oberbayern. Die Wahl des Baugrundstücks war kein Zufall: Bewusst wurden herkömmliche Industriegebiete gemieden, um die Natur unmittelbar zu erleben.

Foto © Guenther Fotodesign

Das Haus wird von Süden über zweiflüglige, mit dunkelgrauen Faserzementplatten bekleidete Türen erschlossen, wobei ein Eingang ausschließlich die Werkstatt bedient. Die räumliche Organisation der Produktionsflächen folgt hier der Logik der betrieblichen Abläufe. Infolge der Gebäudetiefe von 14 Metern wird das Lager zentral in der Gebäudemitte angeordnet. Auf Innentüren wurde in der Werkstatt komplett verzichtet.

Foto © Guenther Fotodesign

Das Bürogeschoss öffnet sich an den Längsfassaden über durchlaufende Holz-Aluminium-Fenster. Nach beiden Seiten sind somit Aus- und Durchblicke gewährt, das Grün der umliegenden Wiesen und Felder wird zum allseitigen Hintergrund.

Dem Entwurfsgedanken folgend wurden die Fensterstürze in den Außenwänden durch die Wahl raumhoher Elemente deckengleich ausgeführt. Zur bündigen Auflagerung auf Stahlträgern wurde die Brettstapeldecke ausgeklinkt. Um raumhohe Eingänge und eine großformatige Schiebetüranlage im Erdgeschoss realisieren zu können, wurden Überzüge in der Brüstung des Obergeschosses angeordnet.

Foto © Guenther Fotodesign

Der nachwachsende Rohstoff Holz findet als primäres Baumaterial großflächigen Einsatz in Konstruktion der Decken und Wände, Wandbekleidung und Fassade. Die Holzkonstruktion besteht aus Wänden in Holztafelbauweise und Brettstapeldecken. Mit dieser Konstruktion können Leimverbindungen vermieden werden – ein ökologischer Pluspunkt.

Die Energiekennzahl des kompakten Baus beträgt nur 37,11 kWh/m²a und liegt damit deutlich unter der Grenze der gesetzlichen Anforderungen. Ursprung des ausgefeilten Energiekonzeptes war die Forderung der Bauherrschaft, dass das Objekt dem ERP-Energieeffizienzprogramm der KfW-Bank entspricht. Das bedeutete in der Praxis, dass die Bestimmungen der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) noch mal um 30 Prozent unterschritten werden mussten.

Foto © Martin Werner

Das Flachdach, extensiv begrünt, fördert ein angenehmes Raumklima. Der niedrige Energieverbrauch und die Dauerhaftigkeit des Gebäudes werden durch Holz-Aluminium-Fenster mit Dreifach-Isolierverglasung, hochwertige Installationen, eine elektrische Sole-Wärmepumpe mit Erdkollektoren und Heizestriche mit Niedertemperaturfußbodenheizung in beiden Geschossen garantiert.

Foto © Guenther Fotodesign
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