Krippenhaus, Vaterstetten

Östlich von München, im oberbayrischen Landkreis Ebersberg, liegt die
Gemeinde Vaterstetten. Der zweigeschossige, fast quadratische Baukörper
der Kinderkrippe mit Passivhausniveau bietet Platz für fünf Kindergruppen
und rückt im Norden von der Verlängerung des Birkenwegs ab, um Platz für
den ruhenden Verkehr zu schaffen.

AuftraggeberGemeinde VaterstettenBaujahr2013Baukosten3,64 Mio. EUR

Der galerieartig angelegte Innenbereich schafft
einen Ort der Sammlung und Orientierung. Durch ein
großzügiges Oberlicht werden die verschiedenen Tagesund
Jahreszeiten im Herz des Krippenhauses spürbar
gemacht.

Die Oberlichter wurden mit spitz zulaufenden Laibungen
angeordnet, es entstehen eine Leichtigkeit und
Körperhaftigkeit. Die Tiefe der Laibungen verleiht den
Bauteilen eine skulpturale Wirkung, aus verschiedenen
Blickwinkeln entstehen an den Oberflächen
unterschiedliche Lichtreflektionen. Es entsteht ein
Raumkörper.

Die Erschließung erfolgt über eine Vorzone, als eingezogene Ecke im
Nordwesten des Gebäudes, bietet einen ersten Schutz und verknüpft
die Freifläche mit dem Innenraum.

Die Räume sind windmühlenartig um die Treppe herum angeordnet
und über Flurachsen verbunden.

Die schlichte Raumdisposition aus den
verschiedenen Gruppenräumen, die sich um den
Zentralraum orientieren, steht im gelungenen
Einklang mit der simplen Farbigkeit und dezenten
Kombination mit der Materialität.

Es kommen eine dem Ort und der Bauaufgabe
angemessene Formensprache und bewährte
Materialien zur Anwendung. Bewusstsein und
Wertschätzung der Qualitäten regionaler,
traditioneller Architektur bilden die Grundlagen für
das architektonische Konzept.

Die differenzierte Farbgebung der
Tischlereinbauten schafft individuelle
Erkennbarkeit.

Die Bauform macht eine eventuelle spätere Erweiterung
möglich, die Baustruktur lässt Veränderungen der
Raumaufteilung im Innern ohne Veränderung der
Tragstruktur zu.

Die Anordnung der Raumkuben und deren Verbindung
durch Flure lassen wechselnde Blickbeziehungen mit dem
Garten zu.

Fotos: Lothar Sprenger

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