Die neue Stadtbibliothek befindet sich unmittelbar am Technikumplatz, der aufgrund seiner zentralen stadträumlichen Lage neben dem Markt einer der wichtigsten innerstädtischen Plätze Mittweidas ist. Als Platz vor dem Hauptgebäude der Hochschule, das auch Namensgeber des Platzes ist, markiert er den Eingang zur Altstadt nach Süden und den Übergang zur gründerzeitlich geprägten Bahnhofvorstadt im Westen. Aus der Bauzeit des Technikums und des Platzes stammen auch die Bebauung des heute noch erhaltenen Ensembles des „Europäischen Hofes“ (Technikumplatz 1) und des ehemaligen „Hotel Stadt Chemnitz“ (Technikumplatz 1a), welches bereits seit Umbau Anfang des 20. Jahrhunderts einen dominanten und unverzichtbaren städtebaulichen Akzent an dieser Stelle bildet.
AuftraggeberStadtverwaltung Mittweida
Ursprünglich war das Grundstück Technikumplatz 1a mit dem vorhandenen, straßenbegleitenden, circa 35 Meter langen Baukörper zu fast 100% überbaut. Hier befand sich ein großzügiger Ball- und späterer Kinosaal. Aufgrund seines Wertes als architektur- und sozialgeschichtliches Dokument bildete er das Herzstück des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes. Ein großer Bereich dieses repräsentativen Saales musste 2013/14 aufgrund von Baufälligkeit und der Einsturzgefahr vom Vordergebäude getrennt und abgebrochen werden. Das Vordergebäude wurde gesichert und die entstandenen Öffnungen und Dacheingriffe im Innenhof provisorisch verschlossen.
Ein Großteil der Straßenfassade sollte in seiner Struktur erhalten bleiben, musste aber aufgrund zu großer Schäden an der Bausubstanz letzlich erneuert werden. Das alte Mansarddach, das sich laut Bauuntersuchung größtenteils nicht erhalten ließ, wurde zurückgebaut und durch ein neues Dach ersetzt, welches dem Gebäude eine moderne und vor allem identitätsstiftende Ausstrahlung verleiht. Die Form soll an die historische Anmutung des ehemaligen Gebäudes erinnern und gleichzeitig der besonderen Nutzung und Bedeutung des Gebäudes als zukünftige Stadtbibliothek gerecht werden. Das neue Dach dient aber vor allem zur Belichtung des zentralen Lesesaals der Bibliothek. Durch Schaffung großzügiger Fensterflächen nach Norden wird das Licht gezielt von oben in den zentralen Saal geleitet. Die Ecke zum Technikumplatz 2 erhält in Anlehnung an den hier abgebrochenen Eckrisalit mit „Turm“ mit der aufgesetzten Eckverglasung eine besondere Betonung.
Die neue Bibliothek erhält über die bestehenden Fenster des Bestandes hinaus nur wenige, aber dafür große Fensteröffnungen, die gezielte Blickbezüge schaffen. Die zusätzlichen Fenster werden bewusst außerhalb der bestehenden Fassadenstruktur und geschossübergreifend platziert und zeigen damit deutlich „hier passiert etwas Neues“.
Fotos © Robert Gommlich
Portfolio
Gilching ist die nördlichste Gemeinde des oberbayrischen Landkreis Starnberg und liegt am Rande des Fünfseenlandes, etwa 11 km von München entfernt. Der Neubau passt sich ideal in das schmale Grundstück zwischen Uranusstraße und Lehrerparkplatz der benachbarten Arnoldus-Grundschule ein und bietet Platz für 150 Kinder.
Portfolio
Östlich von München, im oberbayrischen Landkreis Ebersberg, liegt die
Gemeinde Vaterstetten. Der zweigeschossige, fast quadratische Baukörper
der Kinderkrippe mit Passivhausniveau bietet Platz für fünf Kindergruppen
und rückt im Norden von der Verlängerung des Birkenwegs ab, um Platz für
den ruhenden Verkehr zu schaffen.