Der Schulstandort befindet sich im Dresdner Stadtteil Klotzsche, abseits der Hauptverkehrsstraßen, fast versteckt in einem villenartigen Wohngebiet und nur reichlich 200 m von der Königsbrücker Landstraße entfernt, die gut in das öffentliche Nahverkehrsnetz der Landeshauptstadt integriert ist.
AuftraggeberLandeshauptstadt Dresden, Schulverwaltungsamt
Das bestehende Schulgebäude ist ein Werk der Gebrüder Kießling, Architekten B.D.A., aus Kötzschenbroda, heute Ortsteil von Radebeul. Der Entwurf entstand 1906, errichtet wurde der Bau von 1912 bis 1913. Die Bestandsbauten achtend, soll der Schulkomplex um einen Schulneubau/Erweiterung und eine neue Sporthalle ergänzt werden. Der großzügige, südorientierte Schulhof soll erhalten bleiben und seine städtebauliche Fassung im Norden erweitert werden. Die denkmalgeschützten, qualitätsvollen Altbaufassaden sollen unverbaut weiter den Standort prägen. Wie gewohnt erfolgt die Erschließung weiterhin von der Hofseite.
Eine zentrale Rolle verbleibt der historischen Treppenhalle mit ihren großzügigen Läufen, den gestalteten Geländern und den Trinkbrunnen in jeder Etage als Bindeglied zwischen Alt- und Neubau. Die Treppenhalle erfährt eine moderne Weiterführung ins Unter- und Dachgeschoss. Eine ebenerdige Einordnung des Speise- und Mehrzweckraumes in den Pausenhof schafft Transparenz und ermöglicht fließende Übergänge zwischen innen und außen, nimmt das Thema Inklusion (Barrierefreiheit) ganz selbstverständlich auf. Durch die Fortführung des bestehenden Schulgebäudes nach Norden bleiben die Längsfassaden ost-west-orientiert. Damit sind alle Schulräume ausreichend besonnt, der Altbau bleibt unverstellt.
Um eine trockene fußläufige Verbindung zwischen Schule und neuer Sporthalle zu erreichen, quert eine offene Überdachung den Pausenhof an der Nahtstelle zum Ulmenhof. Um das Grundstück zu Pflegezwecken erreichen zu können, öffnet sich die Bebauung nach Norden, gleichzeitig bleibt eine attraktive Ansicht erhalten für den Fall des Weiterbaus der Straße oder Anlage eines öffentlichen Geh- und Radweges.
Fotos © Robert Gommlich
Portfolio
Der Schulstandort befindet sich in der Südvorstadt Dresdens, einem Staddteil, der von einem sich lang in das Elbtal hineinziehenden Hang geprägt ist. In der unmittelbaren Umgebung haben nur die Russisch-Orthodoxe Kirche, die Lukaskirche und das Landeskirchenamt den zweiten Weltkrieg überstanden. Das vormals eng bebaute Umfeld ist nun geprägt von dem offenen Städtebau der 1950er und 1970er Jahre.
Der Baukörper des Sporthallenneubaus gliedert sich in zwei Zonen, den Hallenbau mit seinem großen Volumen und den zweigeschossigen Baukörper mit Sanitär- und Technikbereich, aus dem sich die Tribüne in den Hallenbau hineinschiebt. Gestalterisch heben sich die beiden Gebäudeteile voneinander ab, der Sozialtrakt verschränkt sich vor der Halle und wirkt wie eingeschoben in das große Hallenvolumen. Die Hanglage ausnutzend, sind die beiden Geschosse jeweils direkt barrierefrei erschlossen.
Portfolio
- Neubau der 62. Grundschule in Dresden-Loschwitz mit integrierter Einfeldsporthalle
- 1. Passivhaus-Schulneubau in Sachsen
- Siegerentwurf des im Jahr 2007/08 durchgeführten Architektenwettbewerbs
- Baubeginn im April 2009
- Grundsteinlegung im Juni 2009
- Übergabe an die Schüler im August 2010